Unsere Ziele
Mit dem Slogan „Lesen braucht Raum“ war der Förderverein der Esslinger Stadtbücherei 2013 angetreten, die dringend nötige Erweiterung und Modernisierung der Bibliothek voranzubringen. Diese Forderung hat bis heute Gültigkeit: Mit 2.050 Quadratmetern Nutzfläche (inklusive Bücherbus und Zweigstelle Berkheim) ist die Esslinger Bücherei für eine Stadt dieser Größe viel zu klein. Das hat vor Jahren auch der Eigenbetrieb Städtische Gebäude (SGE) in einer Gemeinderatsvorlage klar formuliert. Da hieß es: „Unter einer Nutzungsfläche von etwa 3.600 Quadratmetern wird ein kritischer Punkt erreicht. Sollte die letztlich realisierbare Nutzungsfläche zu deutlich unter diesem Schwellenwert liegen, ist ein zukunftsfähiges Büchereiprogramm nicht möglich.“ Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom 19. Dezember 2022 bleibt es vorerst bei 2.050 Quadratmetern. Deshalb bleiben wir als neuer Vorstand des Fördervereins bei der Forderung, die Esslinger Stadtbücherei zu erweitern. Eine Möglichkeit dazu bietet das Nachbarhaus Heugasse 11, das die Stadt vor Jahren gekauft hatte, um dort die Verwaltung der Bibliothek unterzubringen und so im Bebenhäuser Pfleghof Platz für den öffentlichen Büchereibetrieb zu schaffen. Derzeit wirdaber sogar ein Verkauf der Heugasse 11 diskutiert. Im Frühjahr soll der Gemeinderat darüber entscheiden.
Bibliotheken sind heute der Wohlfühlort schlechthin für eine Stadtgesellschaft. Gerade eine Stadt wie Esslingen braucht solche Orte immer nötiger. Egal, ob man von einer Bücherei oder einer Bibliothek spricht: Beide Begriffe gehen auf das Buch zurück. Deshalb denken viele Menschen, wir wollten mehr Platz in unserer Bücherei für noch mehr Bücher. Das ist falsch. Der Buchbestand wird kleiner werden, dafür wachsen andere Bedürfnisse. Heute heißt es nicht mehr bloß „Lesen braucht Raum.“ Mehr Platz wird für vieles gebraucht, die Anforderungen an eine Bibliothek werden immer größer, weil der Nutzerkreis immer unterschiedlichere Erwartungen und Bedürfnisse hat. Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek benötigen dringend Raum für ...
... Lernmöglichkeiten für alle Schülerinnen und Schüler – egal, ob sie alleine oder in der Gruppe lernen
... ruhige Arbeitsplätze für alle Lerneifrigen
... eine Familienbibliothek mit Spielmöglichkeiten, Kinder- und Familienküche, aber auch Rückzugsorten
... frei bespielbare Flächen für Workshops, die auch für ehrenamtliche Initiativen offenstehen
... Videosessel
... eine Bibliothek der Dinge
... VR-Brillen
... ruhige Ecken und belebte Bereiche
... Treffpunkte für Gleichgesinnte
... Nähmaschinen und andere Geräte, die der Einzelne nur selten braucht
... Klassensätze von gängigen Büchern, die bei der Vorbereitung auf Prüfungen in der Schule gebraucht werden
… und vieles mehr
Um wenigstens ein bisschen was von all diesen Wünschen erfüllen und mehr Aufenthaltsqualität bieten zu können, bleibt beim aktuellen Platzangebot im Bebenhäuser Pfleghof nur die Möglichkeit, den Buchbestand weiter zu reduzieren. Verbesserungen auf der einen sind nur durch Einbußen auf der anderen Seite möglich zu machen. So verstehen wir eine „zukunftsfähige Stadtbücherei“ nicht.
Zukunft muss uns etwas wert sein. Dafür setzt sich der Förderverein der Esslinger Stadtbücherei ein.
Gesellschaftliches Engagement war für Hermann Beck noch nie ein Fremdwort: Er hat sich im Esslinger Stadtjugendring ebenso engagiert wie im Kreisjugendring. Er ist Vorsitzender des TV Hegensberg und Geschäfts-führer der Familienbildungsstätte. Und er war zur Stelle, als man im Rathaus die per Bürgerentscheid beschlossene Erweiterung und Modernisierung der Stadtbücherei auf unbestimmte Zeit verschieben wollte. „Mein Herz schlägt für eine zukunftsfähige und barrierefreie Stadtbibliothek. Für immer mehr Menschen wird das immer wichtiger“, hat Beck klargemacht. Er hat zusammen mit anderen einen Unterstützungskreis für unsere Stadtbücherei gegründet und sich dafür eingesetzt, dass die Bibliothek eine echte Perspektive bekommt. „Dafür will ich mich mit dem Förderverein einsetzen“, sagt der Verwaltungsfachmann. „Unsere Stadt braucht eine zukunftsfähige Bibliothek. Und die kann es ohne die Erweiterung nicht geben.“
Die Liebe zu ihrer Heimatstadt Esslingen und der stete Wunsch, Esslingen noch besser zu machen, haben Petra Helmcke 2014 dazu bewogen, für die Sanierung des Dicken Turms zu kämpfen. „Viele haben damals nicht geglaubt, dass wir das schaffen werden. Doch es ist gelungen, weil sich viele Menschen für dieses gemeinsame Anliegen engagiert haben. Heute sind selbst diejenigen, die das für Utopie gehalten haben, stolz auf das Erreichte." Nun geht es um die Zukunft der wichtigsten Bildungs- und Kultureinrichtung der Stadt, die mit ihrem begrenzten Platz ihr Potential bei Weitem nicht ausschöpfen könne. „Ich will sie erblühen sehen und helfen, dass die Erweiterung und Moder-nisierung unserer Bibliothek eine ähnliche Erfolgsgeschichte wird, auf die die ganze Stadt stolz sein kann", sagt Petra Helmcke. „Dafür werde ich mich mit aller Kraft, politischer Kompetenz und großem Netzwerk im Vorstand des Fördervereins einsetzen.“
Barbara Michalik fühlt sich der Esslinger Stadtbücherei seit ihrer Jugendzeit verbunden. Sie ist in Mettingen und Schwäbisch Gmünd aufgewachsen und lebt heute in der Pliensauvorstadt. Weil die Rentnerin überzeugt ist, dass Bibliotheken als Orte des Miteinanders, der Teilhabe, der Bildung und der Kultur immer wichtiger werden, hat sie sich schon beim Bürgerentscheid für eine Modernisierung und Erweiterung der Bibliothek engagiert. Barbara Michalik findet es wichtig, den klar formulierten Willen der Bürgerschaft zu respektieren. Deshalb hat sie sich im Unterstützungskreis der Stadtbücherei dafür eingesetzt, dass die Bücherei die Voraussetzungen erhält, die sie braucht, um all das zu erfüllen, was sich die Bürgerinnen und Bürger von ihr wünschen: „Durch meine Mitarbeit im Förderverein möchte ich die Zukunft der Bücherei für die nächsten Generationen sichern und gestalten.“
„Ich war schon immer eine Leseratte“, sagt Silke Wollinger-Helwig. „Zum Glück gibt es unsere wundervolle Stadtbücherei, sonst wäre die Statik unseres Hauses ernsthaft in Gefahr. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche schaue ich in der Bibliothek vorbei, weil es mich einfach glücklich macht, und ich freue mich immer über all das bunte Volk, das sich auch dort aufhält, um zu lernen, sich inspirieren zu lassen, um nicht allein zu sein oder um in netter Gesellschaft einen Kaffee zu trinken. Ich kenne viele, die nicht wie ich das Glück hatten oder haben, mit Büchern aufzuwachsen – auch deshalb liegt mir die Zukunftsfähigkeit unserer Bücherei als unersetzlicher Ort der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe am Herzen. Im Verein engagiere ich mich, weil ich mir wünsche, dass noch mehr Menschen diesen wunderbaren Ort für sich entdecken – und dass die ‚alten Hasen‘ und das sehr motivierte Team sich dort weiterhin wohlfühlen können.“
Seit den Neunzigerjahren hat die Esslinger Stadtbücherei auf eine Erweiterung gehofft– der Handlungsbedarf ist an allen Ecken und Enden des Bebenhäuser Pfleghofs unübersehbar. Trotzdem hat man im Rathaus auf Zeit gespielt. Um das Anliegen vieler Esslingerinnen und Esslinger, dass ihre Bibliothek den Platz bekommt, den sie verdient, voranzubringen, hat die Buchhändlerin Eva Berndt im April 2013 einen Förderverein für die Bibliothek ins Leben gerufen. So wollte sie gemeinsam mit vielen anderen die Entwicklung der Stadtbücherei voranbringen und zeigen, dass die Zukunft der Esslinger Bibliothek den Menschen am Herzen liegt und dass Buchhandel und Bibliothek an einem Strang ziehen. Das Gründungsmotto des Vereins hat bis heute Gültigkeit: „Lesen braucht Raum.“
Später hat sich Eva Berndt in einem Interview mit der Eßlinger Zeitung an die Anfänge erinnert: „Wir haben den Verein aus großer Überzeugung, mit viel Emotion und forschem Herangehen gestartet, weil wir überzeugt waren und sind, dass die Esslinger Stadtbücherei Unterstützung braucht. Sie leistet hervorragende Arbeit, jeder lobt unsere Bibliothek, und alle wissen um die räumlichen Probleme. Trotzdem passiert nichts. Dabei weiß jeder: Stillstand bedeutet früher oder später Rückschritt. Und sich nur darauf zu verlassen, dass das engagierte Bücherei-Team alles irgendwie richten wird – das ist mir zu einfach und den Mitarbeitern gegenüber auch nicht fair.“ Zu tun gab es viel: „Als wir begonnen haben, wussten wir nicht, wie groß der Handlungsbedarf wirklich ist. Da geht es nicht bloß um drei, vier kleine Unzulänglichkeiten – die Liste der Mängel ist lang, und sie wird immer länger, wenn man nichts tut: der Aufzug, die Heizung, der Brandschutz, die Barrierefreiheit – überall gibt es Defizite, die nicht länger hinzunehmen sind. Wir werden diese Probleme immer wieder klar benennen und dafür sorgen, dass die Situation der Bücherei im Bewusstsein bleibt.“
Als sich Eva Berndt 2016 aus dem Vorstand zurückzog, hat sie ihren Schritt so begründet: „Dreieinhalb Jahre lang habe ich argumentiert, jeder hat mich bestätigt, trotzdem ist nichts passiert. Das ist enttäuschend und ermüdend.“
Die Sozial- und Politikwissenschaftlerin Sylvia Greiffenhagen hat 2016 den Vorsitz im Förderverein übernommen. Als Publizistin, als Sozialplanerin und als Professorin für Politikwissenschaft und Sozialplanung an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg hat Sylvia Greiffenhagen Bibliotheken schätzen gelernt, und sie hat sich für sie eingesetzt. Und sie hat vor ihrer Berufung zur Professorin in Nürnberg zehn Jahre lang an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart unterrichtet. Jahrelang haben die Vorsitzende, ihr Vorstandsteam mit Susanne Lüdtke, Ruth Mack und Klaus Hummel und weitere Mitglieder des Fördervereins die Diskussion über den richtigen Standort der Bücherei konstruktiv und, wenn es nötig war, auch kritisch begleitet. Sie haben die Überlegungen der Stadt fachmännisch begutachtet, haben auf Ungereimtheiten hingewiesen und wichtige Hinweise gegeben.
Ihr Engagement für die Esslinger Stadtbücherei hat Sylvia Greiffenhagen 2016 so begründet: „Weil ich überzeugt bin, dass jetzt endlich etwas geschehen muss. Der Förderverein hat lange auf die Kraft seiner Argumente gesetzt, doch nach all den Jahren haben viele Mitglieder das Gefühl, dass die Zeit gekommen ist, mehr Druck zu machen. Wir wollen konstruktiv an einer Lösung mitarbeiten, aber wir werden auch deutlich machen, dass die Bücherei nicht länger warten kann.“
Nach dem Bürgerentscheid vom Februar 2019, an dem sich 19.557 Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben (15.321 haben für die Modernisierung und Erweiterung der Bücherei am bisherigen Standort im Pfleghof gestimmt), schien das große Ziel des Fördervereins greifbar nah. Der bisherige Vorstand mit Sylvia Greiffenhagen, Susanne Lüdtke, Ruth Mack und Klaus Hummel trat zur Wahl nicht mehr an. Daniel Blank als Vorsitzender und Annette Silberhorn-Hemminger als „Vize“ sowie Schatzmeisterin Bettina Burghardt, Schriftführer Michael Mühlenbach und Beirätin Christel Köhle-Hezinger übernahmen die Führung des Vereins. Die Eßlinger Zeitung schrieb damals: „Blank und seine Mitstreiter wollen um Spenden für außergewöhnliche Anschaffungen und Projekte werben, die Belange der Bücherei gegenüber Stadt und Öffentlichkeit vertreten, darauf achten, dass Sanierung und Erweiterung der Bücherei möglichst bald zum Erfolg geführt werden – und dass die Interimsunterbringung im SWE-Gebäude in der Weststadt möglichst gut genutzt wird.“
Das bisherige Vorstandsteam trat in der Mitgliederversammlung im Dezember 2022 nicht mehr zur Wahl an. Daraufhin haben sich Hermann Beck als Vorsitzender und Petra Helmcke als Stellvertreterin, Barbara Michalik und Silke Wollinger-Helwig spontan zur Kandidatur entschlossen. Seither führen sie den Förderverein der Esslinger Stadtbücherei.
Hier finden Sie die Satzung unseres Vereins in der aktuell gültigen Fassung vom 28. 9. 2020:
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